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Patient*innenzitate

 

„Ich schaue schon, dass ich auch noch solche Sachen wahrnehme.“

Alexandra reist sehr gerne und machte auch vor der Diagnose noch weite Reisen. Sie war beispielsweise schon einige Male in Tunesien. Ihre letzten Urlaube verbrachte sie auf Fuerteventura und in Portugal.

Bevor sie in Urlaub geht, spricht Alexandra immer mit ihren Ärzt*innen, um sie von ihren Abwesenheiten in Kenntnis zu setzen und nachzuhaken, ob etwas gegen eine Reise spricht. Bisher haben ihr die Ärzt*innen immer geraten, die Urlaube wahrzunehmen, denn das täte ihr gut. Die Depotspritze bekommt sie in diesen Fällen so verabreicht, dass es in den Zeitplan passt. Alexandra könnte die Depotspritze (wie auch andere Medikamente) auch mitnehmen und sich nach einer entsprechenden Schulung selbst spritzen.

Hans-Joachim unternimmt gerne große Reisen. Vor ein paar Jahren war er auf Safari in Kenia und das hat trotz Tumorerkrankung sehr gut funktioniert. Dabei hat er auch seinen ersten Tauchgang im indischen Ozean mit Pressluftflasche gemacht. Neben Städtereisen nach Barcelona oder London bleibt er aber auch gerne in Deutschland und geht wandern. Was er auf Reisen immer bei sich hat, ist ein Arztbrief mit der Diagnose sowie ein Medikamentenplan. So ist er immer abgesichert, falls er doch einmal in die Klinik muss.

Sei es nun ein Kurzurlaub oder ein bis zwei Wochen im Ausland: Es gibt keinen Grund, warum Sie mit einem neuroendokrinen Tumor nicht mehr reisen sollten. Tatsächlich werden Ihnen die meisten Patient*innen mit derselben Erkrankung sagen, dass Sie nicht zulassen dürfen, dass Sie Ihre Krankheit ans Haus fesselt und Sie weiterhin das tun sollten, was Sie immer getan haben.

Verreisen ist möglicherweise genau der richtige Weg. Es wird Ihnen helfen, sich Zeit zu nehmen und Abstand zu schaffen, um sich mit Ihrer Diagnose auseinanderzusetzen und Stress abzubauen. Mit einer Reise können Sie sogar einen gut ausgefallenen Befund feiern oder das Ende einer bestimmten Behandlungsphase abhaken. Obwohl das Reisen unter Umständen etwas schwieriger wird als vorher, weil Sie vielleicht schneller ermüden oder sich während Ihres Aufenthalts unbehaglich fühlen oder logistische Probleme auf Sie zukommen, wenn Sie beispielsweise Ihre Medikamente durch die Sicherheitskontrollen am Flughafen mitnehmen müssen, können Sie all diese Dinge regeln, wenn Sie wissen, was Sie erwartet und im Voraus planen.

Stellen Sie sicher, dass sich Ihre Reisepläne nicht mit wichtigen Kontrolluntersuchungen oder Arztterminen überschneiden. Wenden Sie sich an Ihr Team, das Sie betreut, wenn Sie sich unsicher sind.

Die Mitnahme von Arzneimitteln auf Reisen

Bitten Sie Ihre*n Hausärzt*in oder den*die auf neuroendokrine Tumoren spezialisierte*n Ärzt*in, Ihnen ein Schreiben auszustellen, in dem angegeben ist, warum Sie diese Arzneimittel verschrieben bekommen haben und wie oft Sie diese einnehmen bzw. anwenden müssen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Flüssigkeiten oder Injektionen am Flughafen oder durch ähnliche Sicherheitskontrollen mitnehmen müssen, bei denen Auflagen über die Menge an Flüssigkeiten oder den Transport von scharfen Gegenständen bestehen.

Nehmen Sie die Angaben über Ihr Rezept mit, falls Sie unterwegs Medikamente benötigen. Lesen Sie auch in den Beipackzetteln Ihrer Arzneimittel nach, wie diese aufzubewahren sind. Falls Ihre Arzneimittel kühl gelagert werden müssen, sollten Sie überprüfen, wie lange die Reise dauert. Wenn Sie an einen Ort mit heißem Klima fahren, bewahren Sie die Medikamente in einer dafür vorgesehenen Kühltasche auf.

Fragen Sie im Zweifelsfall jemanden aus dem Team, das Sie betreut, wie Sie mit Medikamenten verreisen oder ob es vor Ort eine Selbsthilfegruppe für Patient*innen gibt, die Ihnen helfen kann.

Reiseversicherung

Ein großes Problem für viele Menschen mit chronischen Krankheiten ist die Frage, was sein wird, wenn sie während der Reise krank werden – vor allem, wenn man sich in einem anderen Land aufhält. Viele Versicherungsunternehmen bieten nur ungern eine Reiseversicherung für Menschen mit Krebs oder anderen chronischen Erkrankungen an, da eine Inanspruchnahme der Versicherung wahrscheinlicher ist. Dennoch besteht die Möglichkeit, eine Reiseversicherung abzuschließen, die Ihnen die Sicherheit gibt, unbesorgt auf Reisen zu gehen, ohne sich dabei Gedanken darüber machen zu müssen, was passieren kann, wenn Sie krank werden oder etwas Wertvolles verlieren.

Informieren Sie sich vor der Buchung Ihrer Reise über die Möglichkeiten und fragen Sie bei mehreren Versicherern nach, bevor Sie eine Reiseversicherung abschließen, um das beste Angebot zu erhalten.

EU-Bürger*innen kommen auch für eine kostenlose Europäische Krankenversicherungskarte infrage, die zusätzliche Sicherheit bietet. Damit sind innerhalb der EU und in manchen anderen Ländern Notfallbehandlungen im Krankenhaus abgedeckt, auch wenn diese Krankenversicherungskarte keine Alternative zum Abschluss einer Reiseversicherung sein sollte.

Ihr*e Ärzt*in oder die Fachpflegekraft kann Ihnen wahrscheinlich Hinweise zu empfehlenswerten Reiseversicherungen geben. Das erspart Ihnen zahlreiche Telefonate mit unterschiedlichen Versicherungen. Entsprechende Informationen erhalten Sie womöglich auch von anderen Patient*innen oder bei Selbsthilfegruppen für Patient*innen.

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