“Eine abdominale Ultraschalluntersuchung (des Bauchraumes) oder eine abdominale CT kann hilfreich sein, um festzustellen, ob neuroendokrine Tumoren in die Leber gestreut haben.”
„Typische Beschwerden hatte ich keine. Bei mir wurde der Tumor durch Zufall bei einer Routineuntersuchung von meinem Gynäkologen entdeckt. Bei einer Ultraschalluntersuchung im Oktober 2008 meinte der Arzt, dass da etwas im Bereich des Darms ungewöhnlich sei, ich solle eine Kernspintomographie durchführen lassen. Dabei wurden dann Veränderungen im Darm und in der Leber festgestellt.
Es war eine richtige Schocksituation für mich, als der Radiologe sagte: ‚Gehen Sie zum Onkologen.‘ In der Uniklinik wurden dann ziemlich schnell und zielstrebig weitere Untersuchungen gemacht. Hormonbestimmung (5-HIES), Szintigraphie (Octreoscan, eine PET/CT stand damals noch nicht zur Verfügung) und schließlich eine Leberbiopsie, wodurch der Verdacht auf NET schließlich durch den Pathologen bestätigt wurde.“
Frau H. B.*, 56 Jahre
„Die Zeit zwischen den Untersuchungen und den ärztlichen Beratungsgesprächen war sehr belastend. Bedenken Sie jedoch, dass die Krankheit sehr langsam fortschreitet.“
Bei der normalen Sonographie (Ultraschalluntersuchung) wird ein Schallkopf auf die Haut über dem Organ gesetzt, das untersucht werden soll. Die Ultraschallwellen werden je nach Gewebe unterschiedlich stark reflektiert, also zurückgeworfen. Diese Signale werden vom Schallkopf registriert, in elektrische Impulse umgewandelt und auf einem Bildschirm dargestellt. Die Sonographie eignet sich besonders gut zur Untersuchung der Organe des Bauchraums und großer Gefäße. So lassen sich Tumoren und Metastasen z. B. in der Leber gut erkennen. Die Möglichkeiten der normalen Sonographie, einen sehr kleinen Tumor zu erkennen, sind jedoch begrenzt. Bessere Ergebnisse bei kleineren Tumoren oder Metastasen bietet die Endosonographie (endoskopische Ultraschalluntersuchung), bei der der Schallkopf mit einem Endoskop direkt in die Umgebung des Organs gebracht wird.
Die Endosonographie eignet sich sehr gut zur Diagnose bzw. Überwachung kleinerer NET der Bauchspeicheldrüse. Durch bessere Bilder zeichnet sich auch die kontrastmittelverstärkte Sonographie aus: Gasgefüllte Mikrobläschen werden in eine Vene gespritzt, die die Ultraschallreflexion erhöhen.
Bei Patienten, die an einem Karzinoid-Syndrom erkrankt sind, wird Ultraschall auch eingesetzt, um eine bei diesen Patienten oft verminderte Herzleistung zu bestätigen oder auszuschließen (Echokardiographie).
Mit tomographischen (tomós, griechisch = der Schnitt) Methoden können innere Strukturen des Körpers, z. B. Organe, schichtweise abgebildet werden. Tomographische Methoden erlauben eine dreidimensionale, das heißt räumliche Abbildung. Computertomographie und Kernspintomographie werden zur NET-Diagnostik hauptsächlich eingesetzt, um Größe und Lage von Tumoren bzw. Metastasen zu bestimmen. Sie zählen zu den wichtigsten Diagnoseverfahren. Beide Methoden eignen sich auch dazu, den Einfluss einer Therapie zu überprüfen. Dennoch sind Computertomographie und Kernspintomographie nicht immer austauschbar.
Welche Methode besser geeignet ist, hängt von der Fragestellung sowie von der zu untersuchenden Körperregion ab. Zusätzliche Informationen zu anderen bildgebenden Verfahren kann die Positronen-Emissionstomographie liefern, die heute in Kombination mit der Computertomographie eingesetzt werden kann. Dadurch lassen sich selbst nur wenige Millimeter große Tumoren oder Metastasen sehr genau lokalisieren.
Die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie) läuft ähnlich wie die Computertomographie ab. Der Patient muss Metallgegenstände und ggf. Oberbekleidung ablegen. Er bekommt einen Kopfhörer zur Dämmung der Geräusche und zur Kommunikation mit dem Arzt und eine Klingel, mit der er jederzeit den Arzt rufen kann. Die Untersuchung – ebenfalls in einer Röhre – dauert ca. 20 Minuten. Auf Wunsch bekommt der Patient ein Beruhigungsmittel, da die Untersuchung sehr laut und die Röhre eng ist.
Die Kernspintomographie beruht nicht auf Röntgenstrahlen, sondern auf Magnetfeldern und Radiowellen – sie ist weitestgehend unschädlich. Allerdings ist sie aufgrund der starken Magnetwirkung bei Patienten mit Herzschrittmacher oder einem Metall-Implantat nicht möglich oder problematisch.
Die Positronen-Emissionstomographie nutzt die biologischen Unterschiede von gesunden und Tumorzellen, die z. B. mehr Rezeptoren aufweisen oder eine höhere Stoffwechselaktivität bzw. einen höheren Energiebedarf haben. Somatostatin-Rezeptor-positive NET lassen sich hierdurch besonders empfindlich nachweisen, wenn ein an ein Somatostatin-Analogon gekoppelter PET-Marker eingesetzt wird, z. B. DOTATOC. Erhalten Tumorpatienten dagegen radioaktiv markierte Glukose, reichert sich diese in besonders stoffwechselaktiven Tumoren und Metastasen stärker an als in anderen Geweben. Dies eignet sich nur zum Nachweis gering differenzierter NET, weil gut differenzierte NET oft keinen erhöhten Glukosestoffwechsel haben.
Für die molekulare Bildgebung von gut differenzierten, langsam wachsenden NET verwendet man andere Substanzen, häufig z. B. das Radionuklid 68Ga. Erhalten Tumorpatienten dagegen radioaktiv markierte Glukose, reichert sich diese in besonders stoffwechselaktiven Tumoren und Metastasen stärker an als in anderen Geweben. Dies eignet sich nur zum Nachweis gering differenzierter NET, weil gut differenzierte NET oft keinen erhöhten Glukosestoffwechsel haben. Für die molekulare Bildgebung von gut differenzierten, langsam wachsenden NET verwendet man andere Substanzen, häufig z. B. das Radionuklid 68Ga.
Beim PET-Scan können bestimmte Arten radioaktiver Substanzen (Tracer) eingesetzt werden, um besondere Formen von neuroendokrinen Tumoren nachzuweisen:
F-DOPA ist die Abkürzung für 18F-Dihydroxyphenylalanin, eine radioaktive Substanz, die für diese Art von PET-Scan verwendet wird. Diese radioaktiv markierte Substanz (Tracer) ist hochempfindlich und kann Primärtumoren bei neuroendokrinem Krebs und Tochtergeschwülste (Metastasen) erkennen, wenn der Krebs sich ausgebreitet hat.
FDG ist die Abkürzung für Fluordesoxyglucose, eine radioaktive Substanz, die für diese Art von PET-Scan injiziert wird. Ein FDG-PET-Scan wird durchgeführt, um stoffwechselaktive Tumoren im Körper zu finden.
Gallium-68 ist eine radioaktiv markierte Substanz (Tracer), die an Octreotid gebunden wird. Dies wird in den Körper injiziert, um während eines PET-Scans spezifische neuroendokrine Krebszellen festzustellen.
Eine Echokardiographie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem mithilfe von Ultraschallwellen bewegte Bilder vom Herzen und vom Blutfluss durch die Herzklappen und Gefäßstrukturen aufgezeichnet werden.
Manche NET-Arten, die im Zusammenhang mit dem Karzinoid-Syndrom stehen, setzen die Hormone Serotonin und Tachykinin in die Blutbahn frei. Diese Hormone können bis zum Herzen gelangen und die Herzklappen schädigen. Wenn bei Ihnen ein Karzinoid-Syndrom diagnostiziert wurde, wird Sie Ihr Facharzt eventuell einer Echokardiographie (auch Herzecho genannt) unterziehen, um Ihr Herz zu untersuchen, oder eine Blutuntersuchung namens NT-proBNP durchführen, mit der die Risiken einer Herzschwäche bewertet werden können.
Der Schallkopf wird auf den Brustkorb aufgesetzt, und es werden Bilder durch Ihre Brustwand übermittelt (transthorakale Echokardiographie).
Je nach Befund der Echokardiographie müssen Sie sich eventuell weiteren Untersuchungen unterziehen, wie zum Beispiel einer transösophagealen Echokardiographie oder einer Kernspintomographie (MRT) des Herzens.
Lesen Sie auch den Abschnitt mit praktischen Ratschlägen für weitere Informationen über die Vorbereitung auf bildgebende Verfahren.
Übersicht der verwendeten Quellen, die dem Inhalt dieses Abschnitts zugrundeliegen >
*Name ist der Redaktion bekannt
Hier erfahren Sie mehr über Karzinoide, neuroendokrine Tumoren des Magen-Darm-Trakts, der Bauchspeicheldrüse und der Lungen sowie über die Symptome von NET.
Erfahren Sie mehr über das Thema NETHier lernen Sie die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten für neuroendokrine Tumoren kennen, wie etwa operative Eingriffe, Strahlentherapie und Arzneimitteltherapien.
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