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Hören Sie auf sich und Ihre Bedürfnisse

Als Angehöriger leiden Sie möglicherweise noch mehr als der*die Patient*in. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie auch an sich denken und auf Ihre eigenen Bedürfnisse hören. Jede NET-Erkrankung bedeutet eine unerwartete Situation, die auch Sie als Angehörige stark belastet. Doch jeder Mensch hat seine Grenzen, egal wie stark er ist. Ob sich diese Grenzen körperlich oder psychisch zeigen, ist ganz unterschiedlich. Wichtig ist es jedoch, sie zu erkennen und sich zwischendurch Pausen zu gönnen, um wieder zu Kräften zu kommen. Denn nur so können Sie für den Erkrankten weiterhin eine Hilfe sein.

Haben Sie dabei keine Schuldgefühle. Auf sich selbst zu hören und zu achten ist oft nicht leicht. Vielleicht ist es ja hilfreich für Sie, wenn Sie wissen, dass es auch für den Erkrankten gut und wichtig ist, dass es seinen Angehörigen gut geht.

Nehmen Sie sich kleine Auszeiten

Wichtig ist, dass Sie auch Zeit für sich haben und sich Ihre persönlichen Freiräume schaffen. Warum sagen Sie nicht einmal: Jetzt bin ich stundenweise oder tageweise nicht erreichbar. Ich gehe jetzt mal drei Stunden alleine spazieren, ich gehe zu Freunden und rede, ich gehe in die Oper oder ich fahre mal ein Wochenende weg und denke dann gar nicht an die Krankheit. Dies ist natürlich oft nur möglich, wenn in dieser Zeit jemand da ist, der anfallende Aufgaben übernimmt. Gehen Sie hierbei offen auf andere Familienmitglieder zu und binden Sie sie mit in den Alltag ein. So wird es jedem Einzelnen ermöglicht, sich seine Freiräume zu nehmen – und alle wissen, dass der Erkrankte trotzdem gut versorgt ist. Diese kurzen Auszeiten, bei denen Sie einfach nur dem nachgehen können, was Ihnen gerade gut tut, können in schwierigen Zeiten eine große Entlastung für Sie sein.

Holen Sie sich professionelle Hilfe

Ob Familien-, Paar- oder Einzeltherapie – das Angebot an psychoonkologischer Beratung ist vielfältig. Vielleicht kann es auch Ihnen helfen, mit einer außenstehenden Person über alle Veränderungen, die eine NET-Erkrankung für Sie persönlich und die Familie mit sich bringt, zu sprechen. Ängste, Sorgen, Freude oder auch widersprüchliche Gefühle – all das kann in einem solchen Rahmen gesagt werden. Auch Selbsthilfegruppen, in denen sich Patient*innen und Angehörige austauschen, können eine große Hilfe sein. Oft hilft es auch schon mit Freund*innen oder Bekannten zu sprechen, die nicht selbst betroffen sind. Sie können mit dem oft hilfreichen Abstand neue Impulse geben oder mit Ihnen auch einfach nur über ganz andere Themen sprechen. Und von ihnen kommt wohl auch am ehesten die Frage: Wie geht es dir denn überhaupt damit? Diese Zuwendung zur eigenen Person kann Balsam für die Seele sein.

Lernen Sie, Veränderungen anzunehmen

Die Krankheit bringt viele Veränderungen mit sich. Was einmal wichtig war, tritt unter Umständen plötzlich in den Hintergrund und andere Dinge bekommen nun eine große Bedeutung. Neue Fragen treten auf, wie z. B.: Was passiert mit unserer Familie?

Versuchen Sie, die Ratschläge einmal auszuprobieren. Vielleicht fällt es Ihnen damit schon leichter, die Veränderungen anzunehmen. Lernen Sie, die kleinen Dinge und positiven Veränderungen zu schätzen und Freiräume für sich zu nutzen. Durch einen bewussten Umgang mit Ihren eigenen Bedürfnissen können Sie auch auf lange Zeit eine große Unterstützung für den Erkrankten sein. Achten Sie also gut auf sich selbst.

Was Angehörige zu ihrer Situation sagen

 

„Ich habe zwischendurch immer wieder das Gefühl gehabt: Ich falle hier in ein Loch – wer ist denn für mich da? Mein Mann hatte ja durch die Krankheit genug mit sich selbst zu tun, meine Mutter mit 81 Jahren und unsere Kinder mit 18, 19 wollte ich damit auch nicht belasten. Da wäre es schön gewesen, mal mit einem Psychologen zu sprechen.“


„Als Angehörige finde ich es sehr schön, dass der behandelnde Arzt in der Klinik mich auch kennt, mir die Hand gibt und auch mal fragt, wie es mir geht. Er bezieht mich mit ins Gespräch ein – weil er auch weiß, dass ich immer dabei bin und dazugehöre. Als mein Mann z. B. bei einer Untersuchung war und ich gewartet habe, da hat er mir schnell den Zwischenstand durchgegeben – bei ihm fühle ich mich ernst genommen, das ist toll.“


„Was mich am meisten aus der Bahn geworfen hat, war, dass ich mich plötzlich und unvorbereitet damit auseinandersetzen musste, dass man nicht ewig lebt. Da kommt man schon ins Grübeln, vor allem, wenn man ein minderjähriges Kind hat.“


„Wir haben unser Leben schon darauf ausgerichtet, dass wir wissen, wir haben nicht endlos Zeit. Wir versuchen, als Familie möglichst viel Zeit zusammen zu verbringen. Wir leben einfach ein bisschen bewusster und versuchen, die Zeit, die wir haben, sinnvoll zu nutzen. Dazu gehört auch, einfach ein bisschen relaxter zu leben, z. B. weniger zu streiten und sich nicht so viel über Kleinigkeiten aufzuregen.“

 

Hier finden Patient*innen und Angehörige weitere Anlaufstellen:

Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige e. V.
Web: www.inkanet.de

Psychosoziale Beratungsstelle für Krebskranke und Angehörige e. V.
Tel.: 030 89 40 90 40
Web: www.krebsberatung-berlin.de

Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e. V.
Tel.: 0180 / 44 35 530
Mail: info@hilfe-fuer-kinder-krebskranker-eltern.de
Web: www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker-eltern.de

Unabhängige Patientenberatung Deutschland
Tel.: 0800 / 0 11 77 22 (Mo. – Fr. 8–22 Uhr, Sa. 8-18 Uhr,
gebührenfrei aus allen Netzen)
Web: www.patientenberatung.de

Was hab ich?
Medizinstudierende übersetzen Ihren medizinischen Befund in eine verständliche
Sprache (kostenlos)
Web: washabich.de

Buchtipp

Weitere Informationen zu Hilfen für Angehörige finden Sie in der gleichnamigen Broschüre aus der Info-Reihe „Die blauen Ratgeber“, Band 42, die kostenlos als PDF unter www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber heruntergeladen werden kann.

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