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Der Umgang mit der Diagnose „neuroendokriner Tumor (NET)“

01:05

Die Zeit zwischen den Arztterminen, zwischen Diagnose und Verlaufsbeobachtung, wird Tage, Wochen oder Monate dauern, was ebenfalls belastend sein kann.

Versuchen Sie dennoch, sich nicht zu viele Sorgen zu machen, weil NET oft langsam wachsende Tumoren sind und Ihr Krebs sich vor Ihrem nächsten Arztbesuch nicht verschlimmern sollte. Wenn Sie besorgt sind, kann es hilfreich sein, mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in oder Ihrem*Ihrer Krankenpfleger*in oder mit Freunden und der Familie darüber zu sprechen.

Die gute Nachricht ist, dass sich die Behandlung und die Hilfe bei neuroendokrinen Tumoren ständig verbessern und viele Menschen mit NET sowohl während als auch nach der Therapie ein aktives und gesundes Leben führen können.

Diese Internetseite enthält Videos mit Patient*innenberichten und Links zu NET-Selbsthilfegruppen für Patient*innen in verschiedenen Ländern, die Ihnen dabei helfen, mit der Erkrankung umzugehen. Eventuell sind Arbeitsgruppen oder Kurse zu verschiedenen Themen (z. B. zum Umgang mit Unsicherheit, Erschöpfung oder Achtsamkeit) verfügbar. Ihr*e Ärzt*in oder die Fachpflegekraft weiß, was in Ihrer Gegend vorhanden ist.

Ein Patient* spricht über das Leben mit NET:

„Mit der Diagnose Krebs konfrontiert zu werden, war schockierend und beängstigend, aber es tut gut zu wissen, dass viele Menschen mit NET da draußen lange leben.”

* Bericht eines Patienten, der an einer anonymen Befragung teilnahm, die 2015 in fünf Ländern durchgeführt wurde.

Welche Gefühle werden häufig berichtet?

Nach der Diagnose NET und während der Therapie werden Sie wahrscheinlich mit den unterschiedlichsten Gefühlen zu kämpfen haben:

Lassen Sie den Tränen freien Lauf!

Weinen ist ein gesunder Weg, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen oder Stress abzubauen, doch kann es schwer sein, dies vor anderen zu tun.

  • Suchen Sie sich einen sicheren Ort ohne Menschen oder Ablenkungen, wo Sie in Ruhe weinen können.
  • Vielleicht ist es für Sie einfacher, allein zu weinen.
  • Oder fragen Sie eine*n enge*n Freund*in, für Sie da zu sein, wenn Sie weinen müssen.
  • Wenn Sie ständig weinen müssen und Ihre Traurigkeit auf Dauer anhält, wenden Sie sich an Ihre*n Ärzt*in, da dies ein Anzeichen für eine Depression sein kann, die behandelbar ist.

Finden Sie heraus, was für Sie am besten ist.

Ihre Gefühle anzunehmen und zum Ausdruck zu bringen, kann für Ihre körperliche und geistige Gesundheit hilfreich sein. Eventuell ist es für Sie einfacher, statt mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in mit einem anderen Menschen zu sprechen, der Ihre Gefühle wirklich verstehen kann. Finden Sie heraus, was für Sie am besten ist:

  • Nehmen Sie Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe für Patient*innen auf und treten Sie dieser bei.
  • Bitten Sie Ihre*n Ärzt*in, Sie an eine*n Psycholog*in oder Therapeut*in zu überweisen.
  • Gehen Sie zu den regelmäßigen Sitzungen bei Ihrem*Ihrer Therapeut*in oder Psycholog*in.

Patient*innenbeispiele

Wie gehen NET-Patient*innen mit der Diagnose NET und der Krankheit um? Wie haben sie sich damals gefühlt? Wer oder was hat ihnen damals und auch noch heute geholfen? Welche Erfahrungen haben sie gemacht?

Wir haben nachgefragt! Interessieren Sie sich für die Beispiele anderer Betroffener? 3 Patient*innen berichten:

Die regelmäßigen Gespräche mit der Psychologin waren hervorragend.

„Was hat mir geholfen, mit der Diagnose umzugehen? Erstens die Unterstützung meines Mannes, der sich gleich nach der Diagnose intensiv mit der Krankheit beschäftigte und alle verfügbaren Informationen einsammelte. Dadurch musste ich mich nicht ständig selbst mit allen Details von Diagnose und Therapiemöglichkeiten auseinandersetzen. Bei der Krankheitsbewältigung half mir eine Psychologin. Wir hatten regelmäßig eine Stunde Gespräch – am Anfang jede Woche –, dann wurden die Abstände immer größer.

Mit ihr konnte ich alles, was mir durch den Kopf ging, besprechen. Viele große Kliniken bieten inzwischen eine solche psychoonkologische Betreuung an, oft sogar kostenlos. Ganz wichtig für meine psychische Stabilität war auch mein Sohn, der damals 12 Jahre alt war.“
Frau H. B.**, 56 Jahre


Der Glaube an Gott fängt mich immer wieder auf.

„Mir hilft die Überzeugung, dass Gott mich in seiner Hand hält. Dieser Glaube fängt mich immer wieder auf. Während meiner Erkrankung habe ich von Anfang an immer eine sehr gute Seelsorgebegleitung gehabt, von der ich sehr viel Hilfe bekommen habe.“
Frau K. M.**, 56 Jahre


Ziele setzen und keine Endzeitstimmung in der Familie verbreiten.

„Im Juni bekam ich die Diagnose NET und damals war nicht klar, ob ich das Jahresende noch erlebe. Also habe ich mir Ziele gesetzt: Das erste war mein Geburtstag im November, das zweite dann Weihnachten. Und an Weihnachten wurde mir klar: Du lebst ja noch, ist ja toll. Und so habe ich dann langsam geschafft, wieder zu einer Normalität zurückzufinden. Schwierig ist dabei manchmal, die schönen Dinge des Lebens bewusst wahrzunehmen und zu genießen, auch vielleicht manches mitzunehmen, was man sonst eher aufgeschoben hätte – aber andererseits auch nicht auf einem völlig anderen Niveau zu leben oder in selbst gemachte Endzeitstimmung zu verfallen. Mir ist wichtig, bewusst zu leben, aber irgendwo auch eine gewisse Normalität im täglichen Leben zu behalten und mir nicht immer vor Augen zu führen, dass es ja bald vorbei sein könnte.“
Patientin**, 52 Jahre

**Name ist der Redaktion bekannt

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